Antworten auf die Fragen einer Hörerin  

 

Du erfährst:

  • was du tun kannst, wenn dich der Haushalt nervt, 
  • welche Kraft dabei deine innere Haltung spielt
  • und wie ich denke, dass man Kindern gerecht werden kann als Workingmom. 

#110 Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Wie kann ich meinen Kindern gerecht werden? Und wie gehe ich mit Aufgaben um auf die ich keinen Bock habe?

Hörerinnen Frage

 

Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Wie kann ich meinen Kindern gerecht werden? Und wie gehe ich mit Aufgaben um auf die ich keinen Bock habe?

 

Nach der Elternzeit folgt der Wiedereinstieg in das Berufsleben. Das ist aufregend und es dauert Wochen oder Monate, bis es sich wieder normal anfühlt. Nachdem ein Baby deine Welt auf den Kopf gestellt hat, ändert sich nochmal alles, wenn du nun Familie und Beruf lebst.

 

Das Thema ist groß und heute gehe ich auf zwei Bereiche ein, die mir immer wieder begegnen: Kein Bock auf Haushalt und die Frage danach, wie ich meinen Kindern gerecht werden kann.

 

Der Haushalt nervt!

 

Mit einem oder mehreren Kindern ist es gefühlt hoffnungslos einen vernünftigen Haushalt zu führen. Ist gerade frisch gewischt, fällt auf jeden Fall an diesem Tag ein Glas Saft runter. Das ist frustrierend. Auch schaffen die meisten Mütter nicht, auf einmal alles zu putzen. Denn dafür bräuchte man ein ungestörtes Zeitfenster. Was meist Mangelware ist. Wie also umgehen mit dem Thema Haushalt?

 

  • Das einfachste und sicherlich ein effektives Vorgehen ist es, sich Hilfe zu holen. Eine Reinigungskraft beschäftigen. Oder einen Babysitter zu finden, damit man selbst einmal klar Schiff machen kann. Nachteil: es Bedarf in der Regel einen gewissen finanziellen Invest.
  • Fünf gerade sein zu lassen und den Haushalt nur minimal führen. Betten machen? Lohnt nicht. Sieht doch eh keiner. Fenster putzen bringt auch nichts, da die Kinder wieder ihre Spuren hinterlassen. Werde minimalistisch mit deinem Haushalt. Mache nur das Nötigste. Viele haben einen sehr hohen Anspruch an den eigenen Haushalt. Vermutlich kann es nicht schaden, dahingehend sich weniger vor zu nehmen.

 

Vereinbarkeit von Familie und Beruf und das schlechte Gewissen

 

  • Aufteilung zwischen Vater und Mutter. Du lebst in Partnerschaft und machst den Haushalt? Denn dein Mann arbeitet mehr Stunden als du? Wenn dich der Haushalt nicht nervt, ist das vielleicht völlig ok so für dich. Ansonsten gilt: Haushalt aufteilen. Ein Kind oder mehrere zu betreuen ist genauso eine Leistung wie arbeiten zu gehen. Überprüfe, wie ihr euch Aufgaben im Haushalt fair aufteilen könnt.
  • Erstelle dir einen Putzplan. Mit einer gewissen Organisation ist alles gar nicht mehr so viel. Probiere dich hier aus. Bist du eher der Typ Mensch, der jeden Tag einen Raum reinigt. Und dann komplett von oben bis unten? Oder bist du eher die, die jeden Tag einmal durch das Haus rennt, grob aufräumt und dann einmal die Woche alles putzt? Sich hier zu strukturieren und sich fest Dinge einzuplanen, kann helfen, mehr erledigt zu bekommen.
  • Nutze moderne Technik. Es lohnt sich in vernünftiges Putzmittel und –tücher zu investieren. Auch gibt es inzwischen so viele tolle Haushaltshelfer. Hier kannst du für dich Erleichterung finden. Ob es nun ein neues Küchengerät ist oder der Lieferservice von einem Supermarkt oder einem Drogeriemarkt.
  • Etabliere neue Routinen und plane z. B. die Mahlzeiten im Voraus. Schreibe dir einen Einkaufszettel und mache Wocheneinkäufe. Friere übrig gebliebenes Essen ein und habe so immer etwas parat, wenn doch mal keine Zeit zum kochen ist. Probiere aus, dir einen Waschtag einzuplanen. Oder ein weiterer Hack: lege Sachen immer an der gleichen Stelle ab. Habe ein Schlüsselboard, eine Postecke, etc. Auch hilft es, Dinge, die nach oben ins Haus müssen, an die Treppe zu legen. Und wenn du sowieso hochgehst, etwas mitzunehmen. Immer hochzulaufen, nur um etwas in das Kinderzimmer zu bringen, ist Zeitaufwendig.
  • Werde immer minimalistischer. Oft dauert das Aufräumen länger als das Putzen. Wir haben so viel Zeug. Das fängt bei Spielzeug an, geht über Massen an Klamotten hin zu unendlich viel Geschirr und Tupperdosen. Konsequent auszumisten, Spielzeuge wieder zu verkaufen, weniger Kleidung anzuschaffen und regelmäßig Unnützes wegzuschmeißen reduziert deinen Haushalt radikal.
  • Die Kinder in den Haushalt integrieren. Je nach Alter der Kinder ist das einfacher oder schwieriger. Man kann mit den Kids zusammen putzen. Dann braucht man länger aber ist beisammen und am Ende ist das Bad sauberer als vorher. Auch können Kinder früh Aufgaben übernehmen. Meist haben sie sogar Spaß dran. Zum Beispiel die bereits sortiere Wäsche in den Schrank zu legen. Oder das Geschirr zum Geschirrspüler zu stellen.

 

Dies ist sicherlich keine abschließende Liste. Welche Haushaltstipps hast du? Ich freue mich über deine Kommentare unter diesem Artikel.

 

Der Haushalt ist etwas, was uns zeitlich meist stresst. Emotional haben wir Workingmoms oft ein schlechtes Gewissen. Wir fragen uns, wie wir bei diesem Alltag noch unseren Kindern gerecht werden sollen.

 

Wie kann ich meinen Kindern gerecht werden?

 

Die kurze Antwort ist: durch bewusste Zeit, Zuneigung und Liebe.

 

Die lange Antwort: Es ist eine Frage deiner inneren Haltung, deinen Werten und Prioritäten auf der einen Seite. Auf der anderen Seite ist es eine Frage der Organisation. Für das Großziehen von Kindern gibt es kein Rezept. Alles immer gut und richtig zu machen geht nicht. Denn es gibt nicht den einen richtigen Weg. Was für ein Typ Mensch bist du? Und welche Charaktere haben deine Kinder? Was brauchen und Wünschen sich deine Kinder von dir als Elternteil? Ich verrate dir meinen Umgang mit meinen Kids. Das ist auf keinen Fall für alle gültig, aber vielleicht passt das ein oder andere ja auch für dich:

  • Wir haben eine feste Wochenstruktur. Die Kinder wissen genau an welchen Tagen Mama und an welchen Tagen Papa arbeitet. Wann sie Oma abholt und wann sie ihre Hobbyaktivitäten haben. Immer der gleiche Wochenablauf entspannt uns. Und wir haben so feste Zeitfenster zusammen.
  • An den Mama-Tagen mache ich 30 Minuten Blitzhaushalt und verbringe ansonsten Zeit mit meinen Kids. Das kann mal aktiv ein gemeinsamer Spaziergang sein oder ein Spiel zusammenspielen. Das kann mal passiv sein, in dem die Kids Spielbesuch haben und ich zwar am gleichen Ort bin wie sie aber meine eigenen Sachen mache.
  • Arbeitszeit- und Familienzeit bewusst zu planen. Eine grundsätzliche Alltagsstuktur sollte sinnvoll und bewusstgemacht sein. Wir optimieren uns stetig, was Arbeitszeiten im Büro oder im Homeoffice angeht. Wie wir die Fahrdienste aufteilen. Auf welche Art und Weise wir uns mit anderen Familien und Unterstützern zusammentun und uns helfen können.
  • Ich arbeite jeden Tag daran im hier und jetzt zu leben. Das gelingt mir nicht immer. Aber ich werde achtsamer. Ich versuche meinen Kindern bewusst zuzuhören und aktive Gespräche zu führen – und das auch im Kindergartenalter. Ich merke mir, welche Themen sie gerade beschäftigen und spreche sie darauf an.
  • Wir unternehmen jedes Wochenende etwas als Familie zusammen. Mal ist es eine Fahrradtour, mal ein Schwimmbadbesuch oder auch mal ein Filmabend mit Popcorn auf dem Sofa.
  • Wir machen Einschlafbegleitung, wenn es ein Kind will. Ein Punkt für den ich viel kritisiert werde. Denn unsere Kinder sind fünf und sieben Jahre alt. Ich sehe es so: solange alle Beteiligten sich dabei wohl fühlen (oder zumindest damit leben können) kann es nicht zu viel kuscheln zum einschlafen geben. Nicht immer habe ich Lust mich n halbe Stunde dazuzulegen. Dann nehme ich mir mein Buch oder mein Smartphone mit. Die Kids akzeptieren, dass ich dann zwar da bin aber mein Ding mache. Oft genug bin ich so müde, dass ich einfach mit ins Bett gehe. Auch gut, denn am nächsten Tag fühle ich mich richtig ausgeschlafen.
  • Wir sorgen für eine herzliche Betreuung. Ich glaube nicht, dass Kinder dauerhaft eine 24/7 Betreuung der Mutter brauchen. Ich bin mir sicher, dass es ihnen bei meinem Mann – also ihren Vater – genauso gut geht, wie bei mir. Auch ist die Verbindung zur Oma vor Ort intensiv. Ich kann nichts Schlechtes darin sehen, dass sie nicht nur von mir sondern eben auch von Papa und Oma begleitet werden.
  • Ich arbeite an meinem Mindset. Immer wieder reflektiere ich und prüfe: Was ist wirklich wichtig im Leben? Da komme ich schnell auf gemeinsame Zeit, Körpernähe, Zuhören, am Leben Teil haben, etc. Haushalt & Co. kommen mir da nicht in den Sinn. Ich übe seit Jahren (und ich werde besser) fünf gerade sein zu lassen. Mich vom Perfektionismus zu lösen. Die Leichtigkeit meiner Kinder anzunehmen und die Dinge, die ihnen Spaß machen mit zu machen.

 

Ich hoffe, dass klingt jetzt nicht nach Supermom. Denn so sehe ich mich nicht. Ich halte nichts von einer verschönigten Welt. Ich bin auf meinem Weg und lerne. Bei uns läuft vieles schief. Auch ich schreie meine Kinder mal an und weiß, dass ich es nicht tun sollte. Und das darf auch so sein. Denn das Leben ist so wie es ist. Bzw. ist es so, wie wir es uns gestalten.

 

Auch in diesem Punkt interessiert mich: wie wirst du deinen Kindern gerecht? Ich freue mich über deine Erfahrung in den Kommentaren.

 

Mehr zum Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf findest du im Podcast Finde dein Mama-Konzept (https://www.carolinhabekost.de/podcast-finde-dein-mama-konzept/)

Als Mama leben und arbeiten

 

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