Erfahrung und Ideen für den Umgang mit wenig Zeit

Du erfährst:

  • wie deine innere Haltung dein Zeitgefühl bestimmt
  • welche Kraft Prioritätensetzung und Fokus setzen haben
  • und wie du wenig Zeit für dich selbst nutzen kannst.

Du erfährst in dieser Episode nicht, wie du mehr Dinge in kürzerer Zeit erledigst. Auch lernst du keine Effektivitätstools kennen. 

#099 Reduziertes Zeitkontingent – wie kann ich als Mutter damit umgehen?

Wenn wir Eltern werden, ändert sich alles in unserem Leben. Unser Tagesablauf, unsere innere Haltung und Einstellung zum Leben, die Beziehung zum Partner und zu Freunden, oft unsere Arbeitsbedingungen und vieles mehr. Ein großer Faktor ist die Zeit. Unser Leben ist meist schon vor der Geburt des ersten Kindes ausgefüllt. Jetzt kommt ein neuer großer Lebensbereich rein. Automatisch müssen andere Dinge weichen. 24 Stunden am Tag, bleiben 24 Stunden. Wir haben alle gleich viel Zeit am Tag zur Verfügung. Die Einteilung der Zeit und wie wir unsere Lebenszeit verbringen, liegt an mir selbst. Naja und ein bisschen eben auch an meinem Kind / meinen Kindern. 

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Die Zeit vergeht nicht schneller als früher, aber wir laufen eiliger an ihr vorbei. (George Orwell )

Es gibt mehr Dinge zu tun. Wir fühlen uns durch die Bedürfnisse der Kids fremdbestimmt. Wir funktionieren oft vor uns hin. Optimieren uns selbst. Schaffen die gleiche Arbeit in weniger Zeit. Machen, tun, opfern uns auf. Aber ist das der Weg, den wir dauerhaft gehen wollen? Ich nicht! Deswegen stelle ich die Frage: Wie kann ich als Mama damit umgehen, dass ich nur noch wenig Zeit zur Verfügung habe? 
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Akzeptanz dessen, was ist

Wie bei so vielen Dingen hilft es, zu reflektieren. Wie gehe ich mit Zeit um? Womit verbringe ich meine Zeit? Wie geht es im mir mit einzelnen Tätigkeiten / Zeitslots? Wahrnehmen, was ist. Gedanklich in die Vogelperspektive zu gehen und sich selbst beobachten. Und in diesem Moment das, was ist, akzeptieren. Es zu akzeptieren heißt nicht, dass es gut so ist, wie es ist. Es heißt auch nicht, dass es schlecht ist. Es ist. Das ist der Ist-Zustand. Und der darf so sein. Und der ist auch gerade jetzt so.

Bewertende Gedanken können uns Energie rauben. Uns selbst zu verurteilen oder stets zu optieren können wir Workingsmoms in der Regel ziemlich gut. Zu üben, Dinge nicht (sofort) zu bewerten und das was jetzt gerade so anzunehmen, wie es ist, ist heilsam. Wir tun unserer Seele damit gut. 

 

Zeitmanagement Zeit Zeitmangel
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Zeitkontingent "richtig" nutzen

Ich gehe davon aus, dass du dich organisierst. In den Episoden #094, #095 und #096 habe ich einige Anregungen und Ideen für Zeitmanagement gegeben. Worüber ich aber noch nicht gesprochen habe, ist das Nutzen des Zeitslots, welchen ich gerade vor mir habe. Angenommen du hast jetzt eine Timebox von 30 Minuten und hast dir Haushalt vorgenommen. Wo im Haushalt fängst du an? Die Antwort lautet: Prioritäten. Was ist dir wichtiger

  1. Alles aufräumen, damit man wieder durch das Haus / die Wohnung gehen kann, ohne sich zu verletzten?
  2. Oder möchtest du einen Raum nicht nur aufräumen, sondern auch vernünftig putzen?

Wenn du deine Antwort kennst, dann los. Deine 30 Minuten laufen jetzt 😉 Nicht zu lange nachdenken. Sondern Entscheidungen treffen und dann dazu stehen. Gerade beim Thema Haushalt passiert es mir immer wieder. Ich möchte eine Ladung Wäsche aufhängen und laufe zur Waschmaschine. Auf dem Weg dorthin nehme ich mal eben die Schuhe mit, die im Flur liegen und nicht im Regal an der Eingangstür stehen. Jetzt wo ich schon mal an der Eingangstür bin, kann ich ja auch mal eben die Post aus dem Briefkasten holen. Och der Brief sieht aber spannend aus. Was da wohl drin ist? Den öffne ich doch mal eben. Schon ruft ein Kind nach mir. Und ich schaue, was los ist. Wäsche habe ich noch immer nicht aufgehängt. Fokus auf die eine Sache, die ich jetzt tue. Das ist oft eine Erleichterung für unser Gehirn. Und am Ende des Tages haben wir mehr geschafft und sind weniger groogy. Denn Multitasking ist für unser Gehirn super anstrengend.

Im Berufsleben ist es ähnlich. Es hilft Termine so zu legen, dass zwischendurch Zeitkontingente sind, in denen es sich lohnt, andere Dinge anzufangen. Bzw. Termine auf den Beginn oder das Ende der Arbeitszeit zu legen, um dann am Stück etwas anderes Abarbeiten zu können. Auch hier lohnt sich eine Liste mit Aufgaben, die priorisiert sind.

Aus meiner Sicht ist das aller wichtigste, wenn wir uns entscheiden, eine Aufgaben abzuarbeiten, dies dann auch zu tun. D.h. wenn ich jetzt E-Mails beantworten möchte, dann beantworte ich E-Mails. Ergeben sich daraus To Do´s, die länger als zwei Minuten dauern, schreibe ich mir diese auf. Ich erledige zu einem anderen Zeitpunkt. Denn jetzt beantworte ich E-Mails. Wenn ich keine E-Mails beantworte, gehe ich mit meinem Outlook offline. Damit ich mich nicht während einer anderen Aufgabe durch eine reinkommende E-Mail ablenken lasse. Auch nutze ich nur selten einen Chat auf meinem Arbeitscomputer. Obwohl dies in meiner Firma viel genutzt wird. Ich schalte alles ab, was mich ablenken kann. Ich habe die Kindergarten-WhatsApp-Gruppe auf stumm. Ich bekomme kein Pop Up, wenn mich jemand auf Instagram (carolin_von_mama_konzept) liked. Ich habe keine Nachrichten App auf meinem Smartphone, welches sich meldet, wenn etwas auf dieser Welt passiert ist.

Um meine Zeit, die ich auf der Arbeit verbringe dort mit Fokus zu verbringen, schalte ich alles Ablenkende ab. Um meine Zeit, die ich mit meiner Familie verbringe im hier und jetzt zu erleben, schalte ich alles, was ich ablenke könnte, aus. So mache ich nach 18 Uhr mein Firmen Smartphone in den Flugmodus. Tagsüber habe ich es auf lautlos und schaue gelegentlich drauf. Denn ich arbeite drei volle Tage in der Woche. Damit bin ich zwei Tage zu Hause, während meine Kollegen weiter arbeiten.

Ich arbeite daran nicht ständig und immer überall erreichbar sein zu müssen. Denn das setzt mich – und vermutlich uns alle in dieser Gesellschaft – unter Druck.

 

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Mit wenig Zeit umgehen indem du die Zeit nutzt

Ja, als Eltern hast du weniger Zeit für dich allein. Weniger Zeit für dich und deine Partnerschaft. Auch Freundschaften leiden oft unter Zeitmangel. Nur wenn solche Zeiten schon so stark reduziert sind, dann lass uns doch die Zeit, die wir dafür haben – bzw. die wir uns dafür nehmen – nutzen.

Finde raus, wie du tickst. Wie verbringst du deine Zeit? Was tut dir gut? Wie viel Zeit brauchst du für was? Und willst du die Zeit darin investieren. Das schöne Beispiel Haushalt. Viele von uns haben einen sehr hohen Anspruch, wie so ein Haushalt geführt werden sollte. Möchtest du deine Lebenszeit da rein investieren? Ja? Dann go for it und genieße es. Nein? Dann finde andere Lösungen. Reduziere zum Beispiel deine Tätigkeiten im Haushalt. Dann sind die Kinderzimmer eben zwei Wochen unordentlich. Oder das Geschirr stapelt sich in der Küche. Klar, wirst auch du den Wunsch nach einer gewissen Ordnung haben. Denn das führt zum Wohlbefinden bei. Schaue, dass du das Maß findest, was dir dein Wohlbefinden sichert, aber dich nicht unter Druck setzt.

Zeit, die ich mir freischaufle, dann entspannt zu nutzen, ist gar nicht so einfach. So geht es mir zumindest. Dann schlafen die Kids tatsächlich mal um 20:30 Uhr. Der Haushalt ist in einem Zustand „o.k.“. Mein Mann sitzt in seinem Büro. Und jetzt? Jetzt habe ich Zeit für mich. In dem Moment runter zu fahren und etwas zu machen, was mir gut tut… gar nicht so einfach. Schnell ist hier Netflix eingeschaltet. Auch mal ok. Aber ich versuche meine Lebenszeit nicht zu sehr mit Serien und Medienkonsum zu füllen. In stressigen Phasen übrings aber immer das erste Mittel der Wahl. Zugleich ist weiß, dass Fernseh schauen dem Menschen nicht entspannt. Das es nicht bewusste Lebenszeit ist. Das es meinen Geist nicht zur Ruhe bringt. Aber hey nobody is perfect. Die besseren Alternativen sind (zumindest bei mir)

  • Bewegung (spazieren oder Sport im Wohnzimmer)
  • Badewanne
  • Zehnminuten Mediation
  • früh ins Bett (oft mit einer Podcast Folge)
  • lesen
  • eine Freundin anrufen
  • nähen
  • Klavier spielen
  • …etc.
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Der Augenblick ist die wichtigste Zeit

Unser Leben ist die Summe von Momenten. Jetzt werde ich vielleicht etwas philosophisch. Der Augenblick ist der, der zählt. Mein persönliches Ziel ist es, jeden Tag bewusster zu leben. Mein Verhalten zu reflektieren. Bewusst das hier und jetzt wahrzunehmen. Gelingt mir das? Nein. Zumindest gelingt es mir öfter nicht als das es mir gelingt. Aber das ist egal. Auf dem Weg sein und seinen eigenen Weg finden – darum geht es. Wie kann ich bewusst leben? Hier gibt es sicherlich verschiedenste Antworten drauf. Und für jeden ist es anders. Aber einige Methoden, die ich verwende sind

  • Beschäftigung mit dem Thema: Ich lese Bücher und höre Podcasts zum Thema bewusstes Leben
  • Reden: Ich rede mit Freunden und Familie über Themen, die ich reflektiere
  • Weiterbildung: ich gehe zu Seminaren und Vorträgen
  • Ausprobieren: ich probiere Tools aus. Ob es das Meditieren ist, ein Waldspaziergang oder Tagebuch schreiben. Den Input, den ich mir über Podcasts, Vorträge oder Bücher hole, probiere ich aus. Natürlich nicht alles, aber immer mal wieder etwas.
Am Ende dieser Episode habe ich eine Frage an dich: Welches Angebot würd dich unterstützen? Wünschst du dir ein bestimmtes Thema in diesem Podcast? Liest du lieber die passenden Blogartikel zu den Episoden? Suchst du Austausch zu Gleichgesinnten? Wünschst du dir individuelle Unterstützung für deine Situation? Schreibe mir deine Antwort in die Kommentare oder per E-Mail an kontakt@carolinhabekost.de Ich freue mich auf eure Antworten. Und bin schon ganz gespannt!

 

Links

Mehr zum Thema Zeitmanagement findest du zum Beispiel in den Episoden #096 und #095.

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